13. September 2007
Um 19.15 Uhr heulen die Sirenen in der Gemeinde Köttmannsdorf, einer Nachbargemeinde südlich von Klagenfurt. Die erste Einsatzmeldung der LAWZ Kärnten lautet “Brandeinsatz im Landgasthaus Plöschenberg, Personen eingeschlossen!”
Wie viele Personen es sind, kann noch niemand sagen. Die Ersteinsatzkräfte beginnen sofort damit, nach dem Eintreffen, parallel zum Aufbau des Brandschutzes, mittels Atemschutzträger die Personenbergung aus dem ersten bzw. dem zweiten Stock des Anwesens Niemetz am Plöschenberg in der Gemeinde Köttmannsdorf in einer Seehöhe von ca. 780 m, durchzuführen.
Aufgrund der Ausmaße des Brandes, der exponierten Lage des Einsatzortes und der daraus resultierenden Wasserknappheit werden sofort von der Einsatzleitung über die LAWZ weitere Kräfte angefordert. Eine Drehleiter und ein TM 32 sowie weitere Tankfahrzeuge aus den Nachbargemeinden die den Tank Köttmannsdorf, welcher als Relaisstation dient, befüllen. Die Umlaufstrecke für die Tankbefüllungen wird im Einbahnsystem über das Ortsgebiet von Köttmannsdorf geführt und hat eine Gesamtlänge von rund 8 Kilometer. Insbesondere Atemschutzträger werden auch angefordert. Nach und nach treffen die angrenzenden Feuerwehren am Einsatzort ein. Der Atemschutzsammelplatz für die insgesamt 42 Atemschutzträger wird sofort im Schutz eines nahe gelegenen Wirtschaftsgebäudes errichtet und ein ATS-Füllkompressor in Betrieb genommen.
Unmittelbar daneben richtet das Rote Kreuz mit einem Rettungstransportwagen den Sanitätsplatz ein. Gemeinsam mit zwei der Köttmannsdorfer Feuerwehrärzte versorgen sie im Verlauf des Abends die geborgenen Hotelgäste und einen verletzten Atemschutzträger. Die Hotelgäste, welche von den Atemschutztrupps auf die westseitigen Balkone gebracht werden konnten, werden mit der Drehleiter und der TM 32 sicher aus der Gefahrenzone in Sicherheit gebracht. Nach rund 90 Minuten sind beide Brandherde in den beiden Obergeschossen des Gebäudes gelöscht, 4 eingeschlossene Hotelgäste gerettet und insgesamt 35.000 Liter Wasser auf den Plöschenberg transportiert worden. Das Gebäude und alle umliegenden Anwesen konnten durch die insgesamt 110 Feuerwehrkameraden gerettet werden.
Trotz des regen Restaurantbetriebes, der während des Einsatzes weiter geführt wurde, wurde niemand der Gäste oder der Mitarbeiter verletzt oder auch nur einer eventuellen Gefahr ausgesetzt. Die Einsatzleitung kann auf eine erfolgreiche Arbeit stolz sein. Nicht nur die Einsatzleitung, sondern auch die Übungsbeobachter, BFK Christian Laussegger (Klagenfurt-Land) und AFK Johann Matschnig (Abschnitt Grafenstein) sind nach Beendigung der Arbeiten sehr zufrieden. Es handelte sich hierbei - Gott sei Dank - um eine sehr gut vorbereitete und schwierige Einsatzübung des Feuerwehrabschnittes Rosental.
Die Gesamtleitung lag beim scheidenden AFK ABI Max Tschemernjak, der mit Ende des Jahres in den Feuerwehrruhestand übertreten wird. Tschemernjak bereitete mit zwei Mitarbeitern diese Übung so vor, dass alle Einsätzkräfte der Umgebung gefordert wurden und nur ein gutes Zusammenspiel der Einsatzkräfte zum gewünschten Erfolg führen konnte.
Der Einsatz und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit war bei dieser Einsatzübung nicht nur unter den einzelnen Feuerwehren des Abschnittes Rosental und der FF Viktring/Stein-Neudorf aus Klagenfurt (Drehleiter) notwendig. Das hier die einzelnen Feuerwehren bei der Wasserförderung mit den insgesamt 7 Tankfahrzeugen, sowie auch die Personenbergung über die TM 32 Ferlach und die Drehleiter Viktring-Stein-Neudorf durchgeführt werden musste, sei hier angeführt.
Aber auch auf die Koordination und Zusammenarbeit der einzelnen Atemschutztrupps wurde bei dieser Einsatzübung besonderer Wert gelegt. Insbesondere wurden auch die Zusammenarbeit und die Einbindung der Mitarbeiter des Roten Kreuzes, den Feuerwehrärzten und der Exekutive bei dieser Übung gefordert bzw. Rückblickend auch gefördert. Natürlich muss auch die gute Zusammenarbeit zwischen der Familie Ralph Niemetz, den Inhabern des Landgasthaus Plöschenberg, und der Feuerwehr lobend erwähnt werden. Die Einsatzkräfte wurde sowohl bei der Vorbereitung zur Übung als auch bei der Nachbereitung auf der Panoramaterrasse des Restaurants wohlwollend aufgenommen und verköstigt.
Abschließend kann gesagt werden, dass diese Einsatzorganisationsübergreifende Übung erfolgreich durchgeführt wurde. Die diversen Punkte, die zur Verbesserung der Zusammenarbeit führen, wurden erläutert und für zukünftige Einsätze festgelegt. Sowohl die Feuerwehr, das rote Kreuz und auch der Besitzer des Landgasthofes zeigten sich am Ende sehr zufrieden.
Dem Übungsleiter Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Max TSCHEMERNJAK sei auf diesem Wege für die Vorbereitung und das Zustandekommen der Übung gedankt. Diese Übung stellte er noch auf die Beine, bevor er mit Jahresende nach 50 jähriger Tätigkeit in der Feuerwehr, darunter 22 Jahre als GFK in Köttmannsdorf, 6 Jahre als AFK Rosental, viele Jahre als Bezirksausbilder im Bezirks Klagenfurt Land und ebenso als Schulausschussmitglied des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes in die Feuerwehrpension geht.