Alarm erfolgte durch EU-Kommission um 17.38 Uhr.
Nach einem Zwischenfall im Kühlsystem des slowenischen Atomkraftwerks Krsko hat die EU-Kommission am Mittwoch europaweiten Alarm ausgelöst.
Im Hauptkühlsystem des AKW im Südosten des Landes - genauer in dessen Primärkreislauf - sei Kühlflüssigkeit ausgetreten, erklärte die Behörde am Abend in Brüssel.
Das Atomkraftwerk wurde aus Sicherheitsgründen abgeschaltet, hieß es in der Erklärung weiter.
"Keine Strahlung ausgetreten"
Die slowenische Nachrichtenagentur STA berichtete, dass keine Radioaktivität ausgetreten sei. Gefahr für Bevölkerung und Umwelt bestehe nicht, erklärte auch die slowenische Atomsicherheitsbehörde.
Auch die EU-Kommission selbst gab am Abend eine erste Entwarnung. "Bisher konnte kein Austritt von Radioaktivität festgestellt werden", hieß es in einer Aussendung.
"Nur Wasser ausgelaufen"
"Es besteht keine Gefahr für Menschen und Umwelt", sagte die Sprecherin der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft, Maja Kocjancic, die darauf verwies, dass lediglich Wasser aus dem Kühlsystem ausgeflossen sei.
Warnsystem nach Tschernobyl eingerichtet:
Das europäische Frühwarnsystem ECURIE hatte um 17.38 Uhr einen Alarm aus Slowenien erhalten, nachdem ein Leck aufgetreten war. Der Alarm wurde anschließend an alle EU-Partnerstaaten weitergegeben - aus "Gründen der Transparenz", wie es hieß.
Das Warnsystem war nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1987 eingerichtet worden.
Das seit 1983 im Netz befindliche AKW Krsko wurde erst im vergangenen November wieder in Betrieb genommen, nachdem es einen Monat lang für Instandsetzungsarbeiten vom Netz genommen worden war. Während der Arbeiten wurde der Reaktor mit weiterer Dämmung versehen und 53 der 121 Brennstoffelemente ausgetauscht.